Konstruktion: Cocusholz. 3teilig. C-Fuss. Bohrung zylindrisch. Kopfstück mit eingelegtem Metallrohr; ohne Stimmzug; Korkspindel mit graduiertem Indexstift (Metall). 12 Klappen aus Silber, teils einzelstehend (in Bocklagerung), teils an Achsen (in Säulchenlagerung, mit geschraubten Achsen). C- und Cis-Klappe mit Metallpolstern. Offene Grifflöcher für Fis und E; alle Tonlöcher gross.
Masse: Lt 66.5 / Ls 58.3 / Dm 19.0 – 18.8 / ML 11.8 x 10.15 / A1 = ca. 455 Hz
Signatur: auf Kopfstück und Fussteil / BOOSEY & Co / LONDON / 7867 / auf Korpus / (Monogramm) RSP / BOOSEY & Co / 24 HOLLES STREET / LONDON / 7867 / RS PRATTEN'S / PERFECTED /
Etui original: Holzkasten mit eingeklebtem Certificat vom 5.4.1866, handschriftlich unterzeichnet von R. Sydney Pratten
Zustand: | 3 | = geringe Gebrauchsspuren |
Spieleigenschaften: | 3 | = voller, offener Klang. Intonation gut |
Seltenheit: | 2 |
Hersteller: Die Firma Boosey, gegründet 1851, war einer der bedeutendsten Hersteller von Blech- und Holzblasinstrumenten in England und beschäftigte gegen Ende des 19. Jhdt rund 100 Mitarbeiter. 1930 fusionierte die Firma mit ihrem wichtigsten Konkurrenten Hawkes zu ,Boosey & Hawkes‘, unter welchem Namen das Unternehmen bis nach 1950 existierte. 1943/44 übernahm B & H die schwächelnde Firma Rudall Carte & Co., 1948 ebenfalls Besson & Co., damals einer der grössten Hersteller von Blechblasinstrumenten in England.
Das vorliegende Modell wurde von Robert Sidney Pratten (1824 - 1868) entwickelt, der zu seiner Zeit einer der bekanntesten Flötisten Englands war und als Nachfolger von Richard Nicholson bezeichnet wurde. Pratten verbesserte die von ihm bevorzugte Siccama-Flöte (s. 2012-165) u.a. durch Änderungen in der Bohrung und Anpassungen in Grösse und Platzierung der Tonlöcher. Die Pratten-Flöte wurde ebenfalls mit konischer Bohrung sowie mit einer alle Tonlöcher umfassenden Klappen-Mechanik gebaut.