* Erläuterungen zum Inventar siehe Legende

Objekt-Nr. 2014SB-65

Rudall & Rose, London /GB

8 Klappen - Flöte in C

um 1840

Konstruktion: Cocusholz. 4teilig. C-Fuss. Konische Bohrung. Kopfstück mit eingelegtem Metallrohr; Stimmzug und Korkspindel mit speziellem Mechanismus durch drehbare Kappe am Kopfende (sog. ‚patent head‘). Kappe, Garnituren und Klappen aus Silber. Bocklagerung. Cis- und C-Klappe mit Zinnpolstern (später zur besseren Abdichtung mit Leder abgeklebt); restliche Klappen mit lederbezogenen Filzpolstern.

Masse: Lt 65.8 / Ls 57.8 / Dm 18.1 – 10.4 / ML 12.0 x 1050 / A1 = ca. 455 Hz

Signatur: auf Mittelteil / (vierblättrige Blüte) / RUDALL & ROSE / No 1 TAVISTOCK STREET / COVENT GARDEN / LONDON / (vierblättrige Blüte) / 4956 /. Auf Herz- und Fussteil / (vierblättrige Blüte) / RUDALL & ROSE / (vierblättrige Blüte) /. Auf Kopfstück ziselierte Abschlusskappe aus Silber (drehbar) mit Wappen und Schriftzug / RUDALL & ROSE / PATENTEES /

Zustand: 2 = Kopfstück mit einem, Stimmzug mit drei reparierten Rissen. Mechanismus des ‚Patent Head‘ funktionsfähig.
Spieleigenschaften: 3 = voller Klang. Relativ gute Intonation; tiefe Töne ab D1 und 3. Oktave ab G3 etwas tief. Klappen liegen sehr gut
Seltenheit: 2

Hersteller: George Rudall (1781 – 1871) war Schüler von Charles Nicholson und liess sich 1820 als Flötenpädagoge und –händler in London nieder. 1821 schloss er eine Partnerschaft mit dem Flötenbauer John Mitchell Rose (1793 – 1866). Die Firma Rudall & Rose produzierte bis 1852 Flöten von höchster Qualität und nach jeweils neuestem Konzept: 1832 Entwicklung des 'Patent Head'; ab 1843 Bau von Theobald Boehms konischem ‚Modell 1832‘; 1847 Baulizenz für Boehms zylindrisches ‘Modell 1847‘. Um 1850 stiess der Flötist und innovative Manager Richard Carte (1808 – 1891) zu Rudall & Rose, wurde ab 1852 Teilhaber der Firma Rudall, Rose & Carte und ab 1856 alleiniger Inhaber (Rudall Carte & Co). Weitere Angaben zur Firma und Links zu ihren Modellen siehe 2010-106.

Eine Besonderheit des vorliegenden Instrumentes ist der sog. 'Patent Head', der auf Wunsch (und mit erheblichen Mehrkosten) auf verschiedenen Modellen des Hauses Rudall, Rose & Carte verwendet werden konnte. Durch eine sinnreiche Mechanik konnte durch Drehen der Kappe am Kopfstück der Stimmzug ausgezogen und gleichzeitig der Stimmkorken Richtung Mundloch eingeschoben werden, und zwar um ein Viertel der Auszugslänge. Damit sollte die Intonation auch bei tieferer Stimmung beibehalten werden.

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